Frühjahrsputz: Ein Fund führte zu Freudentränen
11.03.2023 / 21:48 Uhr — Dormago / duz
Dormagen. Nach dem erfolgreichen Frühjahrsputz knallten heute die Korken: „Ein Gläschen Sekt ist dem Anlass angemessen“, prostete Harald Schlimgen als einer der städtischen Organisatoren den Stadtteil-Koordinatoren bei der obligatorischen Nachbesprechung bei der EGN zu. Und die stellvertretende Bürgermeisterin Katja Creutzmann dankte im Namen der Stadt den insgesamt 5500 Helferinnen und Helfern („Viele Hände - schnelles Ende“), die nach dem ersten Überblick 9,72 Tonnen Müll plus 37 kg Sondermüll im Stadtgebiet zusammengetragen haben. Erfahrungsgemäß wird das Ergebnis in den nächsten Tagen noch nach oben korrigiert, „sodass sicher wieder über 10 Tonnen eingesammelt wurden“, freute sich Schlimgen. Dass es zwar eine Rekordbeteiligung der Frühjahrsputzer gab, nicht aber eine Bestleistung beim Sammelergebnis, ist durchaus gewollt. Denn der Frühjahrsputz oder auch „Sauberhafttag“ ist nur ein Teil diverser Maßnahmen zur Säuberung der Stadt, machten Christoph Schade und Jutta Warstat deutlich.
Der „Highlight-Fund“ führte zu Tränen: Die Nichte von Hackenbroich-Koordinator Manni Kootz entdeckte eine Handtasche, in der sich auch eine Geldbörse mit Inhalt befand. Sie recherchierte in den sozialen Medien und nahm Kontakt zur Besitzerin auf, die beim schnell vereinbarten Treffen mit einem Strauß Blumen dankte. Wenig Begeisterung zeigte Kootz derweil für die Ablagerungen am Rande der K18 in Höhe des Kreisverkehrs: „Es sind Unmengen Unrat, die aus Lkw fliegen. Das hat dramatisch zugenommen, da muss die Stadt etwas unternehmen.“ Es handelt sich demnach um Abfälle, die von im Gewerbegebiet übernachtenden Fahrern morgens „entsorgt“ werden.
Neben den üblichen Funden hat auch Delhoven Spektakuläres zu bieten: „Auf der Straße Richtung Hackenbroich lagen zwei Schlüssel, die zu einer besonderen Schließanlage gehören“, informierte Stephan Göddertz. Sein Horremer Kollege Michael Lotz freute sich über die spontane Bereitschaft von 15 Helfern, darunter fünf Flüchtlinge aus der Ukraine, die unangemeldet beim Treffpunkt waren. Auch beide Kleingartenvereine nahmen mit großem Engagement am Putzvormittag teil. Ein spezieller Fund in Horrem war ein Kfz-Kennzeichen, das später bei der Polizei abgegeben wurde. Entdeckt wurde zudem ein Lagerort mit heimischen Wochenzeitungen aus dem letzten November. Die persönlichste Erklärung stammt aus Zons: Nach 21 Jahren kündigte Koordinator Joachim Fischer seinen Abschied vom Frühjahrsputz an, hat aber bereits einen Nachfolger im Auge. Der Nievenheimer Jochen Pälmer begrüßte derweil die Beteiligung des Heilpädagogischen Kindergartens und der Jugendfeuerwehr Nievenheim.
Vor der Aktion hatte das Frühjahrsputz-Team 254 12-Liter-Eimer an Schulen und Kitas ausgegeben. Sie bleiben vor Ort und tragen mit dazu bei, dass Müllsäcke eingespart werden können. An der Reinigungsaktion nahmen 21 Kitas und 20 Schulen teil. Als Dank gab es Tickets für das Schwimmbad Sammys. Bleibt noch eine schmackhafte Zahl: Das Deutsche Rote Kreuz gab heute 442 Portionen Erbsensuppe aus. Die Entsorgungsgesellschaft Niederrhein (EGN) sorgte einmal mehr dafür, dass die Sammelstunden reibungslos abliefen. „Das war wieder unkompliziert. Besser geht es nicht“, betonte Stephan Göddertz sicher auch zur Zufriedenheit von EGN-Sprecher Andreas Hirschfelder.
Fotoquelle: Dormago / duz / privat
Organisatoren und Koordinatoren beim Gruppenfoto nach Aktionsende |
Manni Kootz und Hans-Dieter Schlömer mit der Besitzerin der gefundenen Handtasche |
In Nievenheim beteiligte sich auch der Heilpädagogische Kindergarten am Putz |
Mitglieder von Kleingartenvereinen machten ebenfalls mit |